by Anaïs

In letzten Teil unserer Serie beschäftigen wir uns mit Künstlicher Intelligenz. KI beschreibt den Versuch, menschliche Intelligenz auf Computer zu übertragen, also künstlich Intelligenz zu erschaffen. Aber wie funktioniert das? Warum macht man das?

Künstliche Intelligenz

Künstliche Intelligenz (KI, eng. Artificial Intelligence – AI) beschäftigt sich damit, menschliche Intelligenz auf Computer zu übertragen, sodass er verschiedene Aufgaben, die Intelligenz erfordern, lösen kann (Gabler Wirtschaftslexikon). Dabei wird zwischen zwei Arten von künstlicher Intelligenz unterschieden: schwacher und starker künstlicher Intelligenz (Wirtschaftsförderung Bremen GmbH).

Starke künstliche Intelligenz

Starke künstliche Intelligenz begegnet einem oft in Science Fiction Filmen: Die Roboter, Computersysteme oder Ähnliches sind in der Lage wie ein Mensch zu handeln – sie unterscheiden sich nicht von Menschen. Allerdings bleibt dies vorerst Zukunftsfantasie. Es gibt jedoch verschiedene Forschungsbereiche, die sich intensiv mit Fragestellungen wie: „Was macht menschliche Intelligenz aus?“ oder „Was ist Intelligenz?“, auseinandersetzen, um im Bereich der starken künstlichen Intelligenz voranzukommen. Dabei geht es nicht nur um die reine Intelligenz, aber auch emotionale Intelligenz und kognitive Fähigkeiten, die für menschenähnliches Verhalten notwendig sind. Der bekannteste Test, um die (wahrgenommene) Intelligenz eines Systems festzustellen, ist der Turing-Test. Er dient dazu festzustellen, ob eine Maschine menschliche Intelligenz besitzt und wird durchgeführt indem Menschen mit der Maschine interagieren und sagen müssen, ob es sich am anderen Ende (z.B. beim Chatten oder am Telefon) um einen Menschen oder eine Maschine handelt (Spiegel).

Schwache künstliche Intelligenz

Wenn man heutzutage von künstlicher Intelligenz redet, ist es in der Regel schwache künstliche Intelligenz, die gemeint wird. Sie begegnet einem im Alltag in sehr verschiedenen Formen. Im letzten Artikel wurde über verschiedene Machine-Learning Verfahren berichtet. Sie arbeiten in der Regel auf der Basis eines neuronalen Netzes (angelehnt an den biologischen Aufbau des Gehirns) und sind statistische Verfahren, die spezialisiert lernen können, einfache Entscheidungen zu treffen. Bekannt ist hier z.B. die Bildverarbeitung. Die KI entscheidet, ob sie eine Katze oder nicht sieht. Das ist eine sehr spezialisierte Aufgabe. Andere schwache künstliche Intelligenz, die einem im Alltag begegnet, äußert sich in der Form von humanoiden Robotern oder persönlichen Assitenzsystemen wie Sprachassistenten und Chatbots. Schon der erste Chatbot ELIZA von Weizenbaum erzielte erstaunliche Ergebnisse und wurde als stark menschlich wahrgenommen. Jedoch sind diese Systeme sehr limitiert. Sie basieren oftmals auf Regeln: Wenn der Nutzer „Guten Morgen“ sagt, antworte mit „Dir auch einen guten Morgen - wie geht es dir?“. Die sehr natürlichen Gesprächsabläufe sind somit geplant oder vordefiniert. Die vermeidliche durch die Interaktion erwartete Intelligenz des dahinterliegende Systems ist nicht gegeben.

Anwendungsbereiche von künstlicher Intelligenz

Künstliche Intelligenz wird in den verschiedensten Bereichen angewandt. Wie zuvor bereits erwähnt, findet sie in Bereichen wie der Bildverarbeitung Anwendung. Ein ähnlicher Bereich ist die Verarbeitung von Sprache: das Umwandeln von gesprochener Sprache (den akustischen Signalen) in geschriebenen Text, das Übersetzen von einer Sprache in eine andere, das Klassifizieren von Text (z.B. Welchem Themenbereich gehört der Artikel an?), etc. Es gibt noch viele weitere Bereiche, die zum Teil auch schon in der Praxis Verwendung finden. Noch relativ am Anfang befinden sich Themen der starken künstlichen Intelligenz. In der Forschung wird z.B. an kognitiven Assistenzsystemen, simulierten Realitäten, KI im medizinischen Bereich oder auch in der Optimierung von Prozessen gearbeitet (Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz – DFKI). KI wird auch im Bereich Nachhaltigkeit und Umwelt eingesetzt und erforscht, da durch ihre Analysen z.B. Effizienz gesteigert, Produktionen umweltbewusster gestaltet und der Energieverbrauch bzw. Ressourcenverbrauch reduziert werden können (DFKI). Allerdings sind Machine Learning Verfahren oft sehr rechen- und energieintensiv, dass auch dort noch Forschung notwendig ist, um KI auch langfristig nachhaltig zu machen.

Chance und Gefahr

Durch KI entstehen viele neue Möglichkeiten und die Idee der künstlichen Intelligenz fasziniert viele. Jedoch birgt sie auch Gefahren. Wie in Stanley Kubricks und Arthur C. Clarkes Film „2001: Odyssee im Weltraum“, stellt sich die Frage, was passiert, wenn KI zu selbstständig und intelligent wird. Momentan wird auch stak an autonomen Robotern gearbeitet. Gerade im Bereich Militär ist diese Entwicklung kritisch zu hinterfragen und zu beobachten. Autonome Roboter und Drohnen, die selbstständig entscheiden, ob sie schießen, stellen eine große Gefahr da. Auch sind für die Menschen momentan Entscheidungen, die von einer KI getroffen wurden, nicht nachvollziehbar. Man weiß nicht genau, warum ein Computer eine Katze erkannt hat, genauso wenig wie man weiß, warum ein Mensch eine Katze erkennt. Es gibt einen eigenen Bereich: AI-Explainability (XAI), der sich damit auseinander setzt, Entscheidungen einer KI nachvollziehbar zu machen. Bei der Entscheidung, ob es sich um eine Katze handelt, sind Fehler tolerierbar, allerdings gab es schon zahlreiche Beispiele, die zeigen, dass KI mit z.B. rassistischen oder sexistischen Tendenzen entschieden hat. Nicht weil sie rassistisch oder sexistisch ist, sondern weil die Datengrundlage nicht ausgewogen war und sie bestehende Muster gelernt hat. Da in der Vergangenheit z.B. überwiegend Männer in den Vorstand gekommen sind, erhalten diese einen Vorteil durch ihr Geschlecht. Die KI hat keine Moral oder politisches Wissen.


Folge 1

Derzeit liest oder hört man viel über Digitalisierung, digitale Transformation, Industrie 4.0, Data Minind, Künstliche Intelligenz, Automatisierung sowie Machine und Deep Learning. Starten wir mit der Erläuterung des Begriffs Digitalisierung.

Folge 2

Was versteht man unter digitaler Transformation? Und wo ist der Unterschied zur Digitalisierung?  Lesen Sie hier den Teil zwei unserer Serie Begriffe der Informationstechnolgie 4.0.

Folge 3

In unserem dritten Teil unserer Serie Begriffe der Informationstechnologie 4.0. beschäftigen wir uns mit den Themenpunkte Machine und Deep Learning, die eine wesentliche Grundlage für Künstliche Intelligenz (KI) sind. 

Folge 4

In letzten Teil unserer Serie beschäftigen wir uns mit Künstlicher Intelligenz. KI beschreibt den Versuch, menschliche Intelligenz auf Computer zu übertragen, also künstlich Intelligenz zu erschaffen. Aber wie funktioniert das? Warum macht man das?